Der Finishing Touch
Es gibt drei Verarbeitungskategorien für Leder: Anilinleder, Semianilinleder und pigmentiertes Leder. Diese Verarbeitungsverfahren sollen das Leder mit einer gleichmäßigen Farbe oder einem leichten Glanz veredeln. Darüber hinaus schützen diese Prozesse das Leder vor Schmutz, Wasser, Kratzern und Sonnenlicht. Wann wird von Anilin-, Semianilin- und pigmentiertem Leder gesprochen?
Anilinleder
Nur die perfektesten Häute eignen sich für die letztendliche Verarbeitung zu Anilinleder. Nach der Fassfärbung erhält das Anilinleder nur eine feine Schutzschicht von wenigen μ (1/1.000 Millimeter) Dicke. Auf diese Weise bleibt das unverfälschte, pure „Lederfeeling“ erhalten.
Anilinleder ist wunderbar geschmeidig, weich und warm. In der Struktur kann man alle Lebenszeichen des Rindes erkennen. Dieser einzigartige Charakter ist genau das, was sich der echte Liebhaber wünscht. Aufgrund der extrem dünnen Schutzschicht ist Anilinleder zwar anfälliger für äußere Einflüsse.
Semianilinleder
Wer sich für ein Semianilinleder entscheidet, entscheidet sich für das Beste aus zwei Welten. Ebenso wie bei Anilinleder, sieht man auch hier die natürliche Ledernarbung sowie kleine Unvollkommenheiten der Haut.
Semianilinleder ist allerdings pflegeleichter, da es über eine zusätzliche Finish-Schicht verfügt. Es ist somit für eine intensivere Nutzung geeignet und kann einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.
Pigmentiertes Leder
Bei pigmentiertem Leder wird die Haut mit einer besonders deckenden und oft auch auffüllenden Finish-Lage behandelt. Dadurch erhält sie eine gleichmäßige, einheitliche Farbe, während die natürliche Narbung des Leders weniger sichtbar wird.
Die oben genannte Finish-Lage sorgt dafür, dass die gewünschte „Lederstruktur“ ein homogenes Erscheinungsbild bekommt. Pigmentiertes Leder ist aufgrund der deckenden Schicht ausgesprochen benutzerfreundlich und pflegeleicht.