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Es gibt kein schöneres und natürlicheres Material als Leder. Man fühlt es an der Struktur und an der warmen Reaktion auf eine Berührung. Wer sich für Leder entscheidet, entscheidet sich für Charakter und eine natürliche Lebendigkeit. Leder liegt uns im Blut und es ist der Inbegriff der Qualität, auf die wir so großen Wert legen.

Bevor das Leder von unseren Fachleuten überprüft und verarbeitet wird, hat das es bereits einen langen Weg zurückgelegt. Ein faszinierendes Verfahren, das wir an dieser Stelle gerne erläutern möchten. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch die Welt des Leders, um Ihre Fragen zu beantworten und Sie für dieses wunderbare Naturprodukt zu begeistern.

Eine gute Grundlage

Auch wenn es sich vielleicht etwas merkwürdig anhört, ist das Leder eines Leolux-Möbels im Grunde genommen ein Abfallprodukt. Die Häute stammen von Rindern, die in erster Linie für die Fleischgewinnung gehalten werden. Die Qualität der Haut hängt untrennbar mit der Lebensqualität des Rindes zusammen. Das Leder, das Leolux verarbeitet, kommt hauptsächlich aus erstklassigen Viehzuchtregionen: Süddeutschland, Italien, Österreich, der Schweiz und Frankreich.

Verantwortungsbewusste Herstellung

Es gibt noch einen weiteren Faktor, auf den man bei Leolux besonderen großen Wert legt: eine verantwortungsbewusste, nachhaltige Herstellung. Deswegen kaufen wir unser Leder bei den fünf besten Gerbereien Europas. Weltakteure, die strenge Anforderungen an den gesamten Produktionsprozess stellen und für alle Verfahrensbereiche umfassend geprüft und zertifiziert werden. Sie erfüllen beispielsweise die Richtlinien des Umweltsiegels „Der blaue Engel“. Worauf achten denn diese Hersteller? Ein gutes Beispiel ist die Wasser-, Luft- und Bodenreinigung sowie der kontrollierte Einsatz chemischer Substanzen. Darüber hinaus investieren sie in hochtechnologische Anlagen, umweltfreundliche Herstellungsverfahren und gut ausgebildetes Personal. Ebenso wie Leolux, streben diese Unternehmen eine energieeffiziente, gesellschaftlich verantwortungsbewusste Produktion an. Damit liefern sie einen direkten Beitrag zu einem ehrlichen europäischen Produkt.

Von der Rinderhaut zum Möbelleder

Ebenso wie der Möbelbau ist auch die Lederherstellung eine jahrhundertealte Handwerkskunst. Es beginnt natürlich mit den frischen Häuten, welche die Gerberei direkt bei den Schlachthöfen aufkauft. Die Häute müssen innerhalb von 24 bis 48 Stunden

in der Gerberei verarbeitet werden. Um die höchste Qualität beizubehalten, sind eine straffe Logistikplanung und eine effektive Kühlung unerlässlich. Wie sieht der Prozess aus, mit dem die Rinderhaut zum Möbelleder wird?

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Die Häute kommen in riesige Fässer, die man mit großen Waschmaschinen vergleichen kann. Dort werden sie gewaschen, eingeweicht und enthaart. Dieser Vorgang dauert mindestens einen Tag lang, manchmal sogar noch länger.

Fertigstellungsgrad

Obwohl das Leder der Leolux-Möbel grundsätzlich von allerhöchster Qualität ist, unterscheiden wir vier Verarbeitungsniveaus: Anilin, egalisiertes Anilin, Semianilin und pigmentiertes Leder. Die Verarbeitung sorgt für das charakteristische Erscheinungsbild des Leders: eine gleichmäßige Farbe und die Intensität von Glanz oder Struktur. Darüber hinaus schützen diese Prozesse das Leder vor Schmutz, Wasser, Kratzern und Sonnenlicht. 

Anilinleder

Anilinleder ist die reinste aller Ledersorten. Es wird nur aus den besten Häuten hergestellt, die ein besonders strenges Auswahlverfahren durchlaufen haben. Dieses Leder wird nach dem Färben nur mit einer dünnen Schutzschicht versehen. Das Endergebnis steht während des gesamten Verarbeitungsverfahrens im Mittelpunkt: reines Leder mit einer offenen Struktur, einzigartiger Geschmeidigkeit und spürbarer Wärme. Da hierfür nur die perfektesten Teile der Haut verwendet werden können, hat Anilinleder eine geringere Schnittausbeute.

Egalisiertes Anilinleder

Egalisiertes Anilinleder bekommt nach dem Färben eine etwas dickere Schutzschicht von einigen µ (1/1.000 Millimeter). Trotzdem hat dieses Leder nach wie vor eine recht offenporige Struktur, damit das authentische Leder-Feeling erhalten bleibt. Das Angebot der verfügbaren Farben von Anilinleder und egalisiertem Anilinleder ist etwas eingeschränkter als bei den anderen beiden Verarbeitungsarten. Meistens sind diese Lederarten in natürlichen Tönen erhältlich, die nicht wesentlich von der Farbe des Leders selbst abweichen.

Semianilinleder

Ebenso wie bei (egalisiertem) Anilinleder, sieht man auch hier die natürliche Ledernarbung sowie kleine, attraktive Unvollkommenheiten der Haut. Semianilinleder ist allerdings pflegeleichter, da es über eine zusätzliche Finish-Schicht verfügt, welche die Struktur des Leders schließt, ohne dabei den natürlichen Nerv abzudecken. Durch diese etwas dickere Finish-Schicht können kleine Korrekturen angebracht werden, sodass mehr Oberfläche genutzt werden kann und der Preis etwas günstiger ausfällt. Darüber hinaus ist dieses Leder durch die zusätzliche Schicht für eine intensivere Nutzung geeignet und kann mühelos mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

Pigmentiertes Leder

Bei pigmentiertem Leder wird die Haut mit einer besonders deckenden und häufig füllenden Finish-Schicht behandelt. Dadurch erhält sie eine gleichmäßige, einheitliche Farbe, wodurch die natürliche Narbung des Leders allerdings weniger sichtbar wird. Die deckende Finish-Schicht sorgt dafür, dass die gewünschte „Lederstruktur“ ein homogenes Erscheinungsbild bekommt. Pigmentiertes Leder ist ausgesprochen benutzerfreundlich und pflegeleicht und ist darüber hinaus in intensiveren Farbtönen erhältlich.

Leder zuschneiden

Beim Zuschneiden von Leder werden Fachmannschaft und hypermoderne Technik besonders effizient miteinander kombiniert. Einerseits ist der Kennerblick des Lederfachmanns unverzichtbar, andererseits sorgt die computergesteuerte Lederschneidemaschine für eine Effizienz, mit der ein Mensch einfach nicht mithalten kann.

Kontrolle auf dem Spannbock

Das Verfahren beginnt mit einer Kontrolle. Unter spezieller LED-Beleuchtung wird die Haut auf einen Spannbock gespannt, der die eigentliche Form des Viehs nachstellt. Auf diese Weise wird ein perfekter Eindruck der Hautqualität vermittelt, damit dem geschulten Auge unseres Prüfers keine noch so kleine Unebenheit entgeht. Die Häute werden einzeln markiert.

Das Beste von Mensch und Maschine

Früher wurde das Leder für jedes Einzelteil eines Sofas oder Sessels mit der Hand zugeschnitten. Heutzutage übernehmen zwei fortschrittliche Lederschneidemaschinen diese Arbeit für unsere Fachleute. Nachdem der Spezialist die per Laser projektierten Muster der wichtigsten und am besten sichtbaren Teile auf den schönsten Stellen der Haut angebracht hat, plant die intelligente Software der Maschine selbst den Rest der Muster ein, um ein möglichst schönes Möbelstück mit einem möglichst geringen Schnittverlust zu produzieren.

Das ABC von Leolux-Leder

Jede Lederhaut hat nur ein paar bestimmte Teile, die für die großen, besonders sichtbaren Bereiche eines Sitzmöbels geeignet sind. Deswegen wird das Leder bei Leolux nach drei Kategorien zugeschnitten. 

A-Teile

Hierbei handelt es sich um die gleichmäßigsten Teile, die auf der Vorderseite der Lehne sowie auf der Oberseite von Sitz und Armlehnen verarbeitet werden.

B-Teile

Teile mit mehr „Authentizitätsmerkmalen“ für die Rückseite der Rückenlehne, die Seitenteile der Armlehnen und die Vorderseite der Sitzbasis.

C-Teile

Diese Teile werden an den unsichtbaren Stellen eines Möbelstücks verarbeitet. Dazu gehört beispielsweise die Unterseite der Kissen.

Atelier

Die Mitarbeiter im Atelier setzen die einzelnen Lederteile zu einem Ganzen zusammen: Das sind die Bezüge, mit denen die Möbel später bekleidet werden. Vorher werden allerdings die Ränder des zugeschnittenen Leders abgeschliffen. Durch diesen Prozess werden sie dünner, was die Näharbeiten wesentlich vereinfacht.

Polstern

Das Polstern ist nach wie vor ein faszinierendes Handwerk. Nachdem alle Arbeiten und Verfahren beendet sind, werden hier sämtliche Einzelteile miteinander vereint: die Rümpfe, die mit Schaumstoff versehen sind, die Bezüge und alle anderen Teile, wie Füße und Armlehnen. Die Polsterer beziehen die Gestelle und befestigen die Bezüge. Dafür sind zahlreiche Kunstgriffe, pure Kraft und äußerste Raffinesse erforderlich. Dies sind im wahrsten Sinne des Wortes die Kniffe des Fachs.